Von Frust zur Verbindung – Wie mir meine Tochter den Spiegel vorgehalten hat

Mar 12, 2025

Kennst du das? Du bist mitten in einer Aufgabe, dein Kopf ist voll mit To-dos, und plötzlich kommt dein Kind mit einer völlig unerwarteten Bitte um die Ecke?

Genau das ist mir neulich passiert.


 

Leyla hatte, wie jeden Dienstag, Tanzunterricht. Sie wusste das. Wir hatten darüber gesprochen. Und trotzdem saß sie entspannt auf der Couch, das Handy in der Hand, als sie plötzlich erschrocken hochfuhr:

"Mama, ich hab die Zeit übersehen! Kannst du mich bitte schnell mit dem Auto bringen?"

Ich spürte, wie in mir eine Welle aus Frust hochstieg. Nicht, weil sie mich fragte – sondern weil ich wusste, was das für mich bedeutete.

Eine Stunde Fahrzeit – hin und zurück. Eine Stunde, die ich eigentlich für meine Arbeit eingeplant hatte. Und dazu kam, dass unser Hund Semmal gerade verletzt war und ich mich zusätzlich um Verbandswechsel und Tierarztbesuche kümmern musste. Ich war sowieso schon überlastet.

Und jetzt auch noch das.


 

Wenn der Frust übernimmt…

Noch bevor ich nachdenken konnte, rutschten mir die typischen Killerworte raus:

"Immer schaust du aufs Handy und verpasst die Zeit!"

Kennst du diese Sätze? Diese Worte, die viel zu absolut sind und meist gar nicht stimmen?

In dem Moment war ich in der Emotion – ich war genervt, ich hatte zu viel um die Ohren und war verärgert, dass sie es in diesem Moment nicht geschafft hatte Verantwortung zu übernehmen.


 

Aber dann passierte etwas Spannendes.

Leyla schaute mich an und sagte ruhig:

"Mama, das stimmt doch gar nicht. Ich hab in den letzten Wochen doch fast immer selbst drauf geachtet. Ich fahre seit 3 Jahren jeden Morgen eine Stunde alleine mit dem Zug in die Schule und ich war vielleicht 2-mal zu spät."

BÄM. Treffer.

Und sie hatte recht.


 

Wenn Kinder uns den Spiegel vorhalten

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie mir gerade einen Spiegel vorhielt. Ich hatte aus meinem Frust heraus etwas gesagt, das einfach nicht wahr war.

Und wie oft passiert das in der Elternschaft?

Wir sind gestresst, müde, überfordert – und dann rutschen uns unüberlegte Killerworte heraus. Oder Worte, die viel zu hart sind und unser Kind treffen. Weil sie nicht fair sind.

Das Besondere war aber: Meine Tochter konnte das klar kommunizieren.

🧡 Weil sie gelernt hat, Ich-Botschaften zu nutzen.

🧡 Weil sie gelernt hat, auf Killerworte zu achten.

🧡 Weil sie gelernt hat, zu spiegeln und zu hinterfragen.

Und genau das ist das Wunderbare, wenn wir diese Techniken nicht nur selbst lernen – sondern auch an unsere Kinder weitergeben.


 

Eltern müssen nicht perfekt sein – aber wir müssen Verantwortung für unser Handlungen übernehmen

Ich habe mich sofort entschuldigt.

"Du hast recht, das war unfair von mir. Ich hab mich einfach gerade geärgert, weil ich so viel zu tun habe. Ich sehe, dass du deine Zeit wirklich gut managed. Und jetzt hat es einmal nicht gut funktioniert. Das ist in Ordnung. Ich schaffe es auch nicht immer."

Was dann passierte?

Leyla entspannte sich. Ich entspannte mich. Und die angespannte Stimmung war in Sekunden wieder weg.


 

Das ist die Kraft von Wiedergutmachung.

Nicht Perfektion ist das Ziel – sondern die Fähigkeit, Verantwortung für unsere Worte und unser Verhalten zu übernehmen.

Und genau das können wir lernen.


 

Wie du solche Situationen nachhaltig veränderst

Das war eine kleine Alltagssituation. Aber solche Situationen gibt es ständig:

👉 Dein Kind lässt die Schuhe mitten im Gang stehen, du explodierst: "Nie räumst du deine Sachen weg!"
👉 Dein Teenager streitet mit seinem Geschwisterkind, du rufst genervt: "Immer müsst ihr euch streiten!"
👉 Dein Kind trödelt morgens, du sagst: "Wegen dir kommen wir jeden Tag zu spät!"

Jeder dieser Sätze hinterlässt etwas im Kind und oft merken wir selbst nicht, dass wir diese Killerworte verwenden. Aber ...

Was wäre, wenn du wüsstest, wie du diese Situationen reparieren kannst?

Was wäre, wenn du lernen könntest, bewusster mit Sprache umzugehen? 

Was wäre, wenn du deinem Kind zeigst, dass Fehler in Ordnung sind – aber auch, wie man Verantwortung dafür übernimmt?


 

Das ist Wiedergutmachung.

Sie ist wie das fehlende Kapitel in einem Buch.
Ein Kapitel, das du jederzeit noch hinzufügen kannst – egal, ob Minuten, Tage oder sogar Jahre später.

Denn es ist nie zu spät, eine Beziehung zu heilen.

Auf meiner WUNDERWELT KIND Lernplattform zeige ich dir genau, wie du das machst – und noch vieles mehr:

🧡 Wie du Wiedergutmachung wirklich in deinen Alltag integrierst
🧡 Wie du deine eigenen Trigger erkennst und damit umgehen kannst
🧡 Wie du Ich-Botschaften anwendest, um Konflikte zu entschärfen
🧡 Wie du deine Kinder stärkst, damit sie sich selbstbewusst abgrenzen können
🧡 Wie du alte Kommunikationsmuster durchbrichst und ein neues Miteinander schaffst

Komm vorbei und entdecke, wie du mit mehr Klarheit, weniger Schuldgefühlen und viel mehr Leichtigkeit durch deine Elternschaft gehen kannst.

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Alles Liebe & hoffentlich bis bald  

 Deine Nadja