„Mama, ich mach das allein!“ – Wann dein Kind wirklich bereit ist für mehr Verantwortung
May 01, 2025
Kennst du das? Diese Phase, in der dein Kind plötzlich alles „allein machen“ will?
Meine kleine Nichte ist jetzt 2,5 Jahre alt – und mitten in dieser Phase. Egal, ob Schuhe anziehen, sich die Zähne putzen oder ihre Hafermilch selbst einschenken – alles will sie selbst machen.
Das klingt erstmal süß, kann aber im Alltag auch echt herausfordernd sein.
Denn oft bedeutet „allein machen“ …
- Endlose Geduld haben (weil ein Schuh in 15 Sekunden angezogen wäre, es aber 10 Minuten dauert).
- Nervenkitzel aushalten (weil die Suppenschüssel bedenklich wackelt und du weißt, was gleich passieren könnte).
- Loslassen lernen (weil dein Kind nicht will, dass du hilfst – auch wenn du genau weißt, dass es noch nicht klappt).
Und da kommt die große Frage ins Spiel:
Wann sind Kinder wirklich bereit für mehr Verantwortung?
Denn zwischen „Ich will das!“ und „Ich kann das wirklich allein!“ liegt oft noch ein großer Lernprozess mir viel Übung, Übung, Übung!
Selbstständigkeit beginnt mit Vertrauen
Ich sehe das bei meiner Nichte ganz genau:
Manchmal ist sie wirklich schon in der Lage, etwas allein zu tun.
Und manchmal übernimmt sie sich und ist dann frustriert.
Und genau da liegt unsere Aufgabe als Erwachsene:
Wir müssen beobachten und einschätzen bis wohin das Kind motiviert bleibt und ab wann es Unterstützung braucht.
Wie du dein Kind in die Selbstständigkeit begleitest, ohne es zu überfordern
1. Beobachten statt eingreifen
Wenn mein Bruder oder meine Schwägerin ihr sofort helfen, wenn etwas nicht gleich klappt, wird sie sauer:
"Ich will das alleine machen!"
Aber wenn sie einfach zuschauen und sie in ihrem Tempo machen lassen, ist sie stolz, wenn es klappt.
Unsere Aufgabe:
- Aushalten, wenn es länger dauert.
- Nicht zu früh eingreifen, sondern erstmal abwarten.
- Geduld haben, auch wenn es chaotisch wird.
2. Unterstützung anbieten, aber nicht aufzwingen
Letzte Woche wollte sie sich selbst ihre Jacke mit dem Zipp zumachen.
Nach 5 Minuten war sie frustriert, weil sie es nicht geschafft hatte.
Da habe ich sie gefragt:
"Möchtest du, dass ich dir helfe?"
Und siehe da: Sie hat „Ja“ gesagt.
Wenn wir Kindern die Wahl lassen, fühlen sie sich ernst genommen.
Das bedeutet:
- Frag „Möchtest du, dass ich dir zeige, wie es geht?“ statt gleich zu helfen.
- Gib deinem Kind so viel Hilfe wie nötig, aber so wenig wie möglich.
3. Verantwortung in kleinen Schritten geben
Kinder lieben es, Verantwortung zu übernehmen – aber sie brauchen Erfolgserlebnisse.
Wenn meine Nichte etwas Neues ausprobiert und merkt, dass sie es schafft, ist sie stolz wie eine Königin.
Deshalb ist es wichtig:
- Schritt für Schritt mehr Verantwortung geben.
- Aufgaben an das Alter und den Lernfortschritt anpassen
- Erfolg sichtbar machen: „Wow, du hast deine Jacke ganz alleine angezogen!“
Überforderung frustriert - Herausforderung motiviert!
Leider ist das oft eine ganz dünne Linie!
Fazit: Selbstständigkeit ist ein Prozess
Meine kleine Nichte ist gerade unglaublich faszinierend. Jedes Mal, wenn ich sie besuchen komme, kann sie schon wieder so viel Neues.
Ihr Drang nach Selbstständigkeit zeigt mir:
Kinder sind oft viel fähiger, als wir denken – aber sie brauchen Begleitung, nicht Kontrolle.
Unsere Aufgabe ist es, ihnen Vertrauen zu schenken, sie in kleinen Schritten wachsen zu lassen und nicht zu früh einzugreifen.
Denn genau so lernen Kinder, selbstbewusst und mutig in die Welt zu gehen.
Wenn du mehr darüber lernen möchtest, wie du dein Kind altersgerecht in die Eigenverantwortung führst, dann schau auf meiner Lernplattform vorbei. Dort findest du wertvolle Tipps und Strategien für diesen wichtigen Prozess!
Alles Liebe & hoffentlich bis bald
Deine Nadja