Kinder brauchen Vorbilder mehr als Worte – Warum unser Verhalten viel mehr zähl

Apr 17, 2025

Ich erlebe es gerade hautnah fast täglich! 

Meine Bonustochter streitet sich in letzter Zeit ständig mit ihrem Papa. Es eskaliert so schnell. Sobald er laut wird, wird sie noch lauter. Er schreit „Schrei nicht mit mir!“ und sie schreit „Schrei du nicht mit mir!“ zurück.

Ein Teufelskreis.


 

Das Faszinierende: Bei mir passiert das nicht. Wenn ich eine Grenze setze, hält sie sich daran – auch wenn sie nicht immer begeistert ist. Sie versucht maximal mit mir zu diskutieren, aber wenn die Grenze erreicht ist, wird sie angenommen.

Also habe ich sie gefragt:

„Warum eskaliert es zwischen dir und dem Papa gerade so? Und warum klappt es bei mir?“

Ihre Antwort?

„Weil du mich auch mit Respekt behandelst.“

Wow.

Ich wusste es eigentlich schon – aber dieser Moment war noch einmal eine Bestätigung! 

Unsere Kinder lernen zu einem Großteil nicht durch das, was wir sagen. Sie lernen durch das, was wir tun und vorleben! 


 

Kinder sind unser Spiegel 

Es ist eigentlich logisch.

Wenn wir wollen, dass unsere Kinder respektvoll mit uns umgehen, dann müssen wir sie respektvoll behandeln.

Wenn wir wollen, dass sie ruhig bleiben, müssen wir ihnen vorleben, wie das geht.

Wenn wir wollen, dass sie ihre Fehler zugeben können, müssen wir es selbst tun.

Und das funktioniert leider auch in die andere Richtung:

Der Papa meiner Bonustöchter sagt seiner Tochter zwar, dass sie nicht mit ihm schreien soll – aber er macht es selbst.
Und was lernen sie daraus?

Dass es okay ist, laut zu werden, wenn man wütend ist.

Dasselbe passiert, wenn wir unsere Kinder anschreien, weil sie nicht zuhören.
Oder wenn wir von ihnen Ehrlichkeit erwarten, aber selbst Notlügen benutzen.

Kinder machen nicht das, was wir ihnen sagen – sie machen das, was sie bei uns sehen.


 

Authentizität ist wichtiger als Perfektion

Elternsein ist wunderschön – aber auch eine riesige Herausforderung.

Wir wollen unsere Kinder gut erziehen, ihnen Werte vermitteln, sie auf das Leben vorbereiten.

Aber wir sind keine Maschinen.

Wir sind Menschen mit Gefühlen, mit Fehlern, mit Tagen, an denen uns alles überfordert.

Und genau das dürfen wir unseren Kindern auch zeigen.

Echt sein geht vor perfekt sein.

Es ist viel wichtiger, dass unsere Kinder sehen, wie man mit Fehlern umgeht, anstatt dass wir so tun, als würden wir keine machen.

Dass sie erleben, wie man sich nach einem Streit wieder versöhnt.
Wie man sich entschuldigt.
Wie man sagt: „Hey, da habe ich mich falsch verhalten – tut mir leid.“


 

Was kannst du tun, wenn dein Kind dich spiegelt?

Vielleicht hast du es schon bemerkt: Dein Kind reagiert oft genau so, wie du es selbst tust.

  • Wird es laut, wenn es wütend ist? Vielleicht, weil es das von dir kennt.
  • Zieht es sich zurück, wenn es traurig ist? Vielleicht, weil du deine Gefühle eher für dich behältst.
  • Sucht es die Schuld immer wo anders, wenn es einen Fehler macht? Vielleicht, weil du es auch tust.

Unsere Kinder sind unsere besten Spiegel.

Und das bedeutet:

Wenn wir wollen, dass sie sich verändern, müssen wir zuerst bei uns selbst anfangen.

Das bedeutet nicht, dass wir perfekt sein müssen.
Es bedeutet nur, dass wir bewusster mit unserem eigenen Verhalten umgehen.

Und wenn wir merken, dass wir etwas verändern wollen, dann ist das kein Grund, uns schlecht zu fühlen – sondern eine Chance, gemeinsam mit unseren Kindern zu wachsen.


 

Fazit: Vorleben statt Vorschriften machen

Mein Erlebnis mit meiner Bonustochter hat mir noch einmal gezeigt, wie unglaublich wichtig unser eigenes Verhalten ist.

Kinder lernen durch Nachahmung, nicht durch Ermahnung.

  • Wenn wir mit ihnen respektvoll sprechen, lernen sie, respektvoll zu sprechen.
  • Wenn wir Fehler zugeben, lernen sie, dass das keine Schwäche ist.
  • Wenn wir unsere Emotionen regulieren, lernen sie, dass es Wege gibt, mit Wut und Frust umzugehen.

Erziehung ist keine Einbahnstraße.

Unsere Kinder lernen von uns – aber wir lernen auch von ihnen.

Und wenn wir uns selbst reflektieren und unser eigenes Verhalten überdenken, dann können wir nicht nur bewusstere Eltern sein – sondern auch als Menschen wachsen.


 

Möchtest du lernen, wie du dein eigenes Verhalten reflektierst und dein Kind liebevoll in seiner Entwicklung begleitest?

Dann schau auf meiner Lernplattform vorbei!

Dort findest du Kurse zu einfühlsamer und klarer Kommunikation, Grenzen setzen ohne Strafen und dem Umgang mit herausfordernden Emotionen – den eigenen und denen deines Kind.

Denn wir müssen nicht perfekt sein. Und wir müssen vor allem nicht alles allein schaffen!
Wir können jeden Tag ein bisschen bewusster handeln. 🧡

Alles Liebe & hoffentlich bis bald

Deine Nadja