Achtsame Präsenz vs. Konsum – Warum Kinder Nähe & Grenzen mehr brauchen als Geld & Luxus!
Jun 12, 2025Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der es an nichts gefehlt hat – zumindest nicht materiell.
Ein großes Haus mit Pool und Partyraum, luxuriöse Urlaube, teure Geschenke, Autos, ein prall gefüllter Kleiderschrank. Geld war einfach da. Ich habe mir darüber als Kind nie Gedanken gemacht. Ich habe alles bekommen, was ich wollte – und darüber hinaus. Wir hatten, als ich klein war, sogar eine Haushaltshilfe, die bei uns wohnte. Mein Papa war Geschäftsführer einer großen Firma, meine Mama selbstständig – beide haben viel gearbeitet und waren sehr erfolgreich.
Und trotzdem kann ich mich erinnern, dass meine Eltern auch viel da waren - vor allem meine Mama. Aber wenn sie da war, dann wollte sie die Zeit mit uns genießen, weil sie wenig davon hatte und wir haben noch mehr alles bekommen, was wir wollten - außer einer Sache - klare Grenzen.
Wenn alles da ist – außer Führung
Meine Eltern haben versucht, ihre wenige Zeit mit uns "perfekt" zu gestalten. Kein Streit, keine Diskussionen, kein „Nein“. Sie wollten uns glücklich sehen, uns alles ermöglichen. Ich glaube, sie dachten:
Wenn wir schon wenig da sind, dann sollen die Kinder wenigstens alles haben.
Ich habe mich oft verloren und überfordert gefühlt mit dieser Freiheit. Mein Bedürfnis nach einem sicheren und klaren Rahmen, nach Grenzen, nach Regeln, nach familiengemeinschaftlichen Werten wurde übersehen bzw. mein Verhalten falsch interpretiert. Als Teenager bin ich komplett ausgebrochen: keine Grenzen akzeptiert, destruktiv, depressiv – verloren in einer Welt voller Möglichkeiten, aber ohne innere Orientierung und Halt.
Nähe statt Dinge – mein Weg als Mutter
Als ich selbst Mutter wurde, war vieles anders. Ich war jung, alleinerziehend, ohne viel Geld. Luxus? Fehlanzeige. Aber ich hatte ein Ziel: Meine Tochter soll sich sicher, geliebt und gesehen fühlen.
Ich habe 40 Stunden gearbeitet, eine Ausbildung zur Tagesmutter gemacht, damit ich sie tagsüber bei mir haben konnte. Wir hatten keine Markenklamotten, aber wir hatten Picknicks auf der Wiese. Keine fünf Urlaube im Jahr, aber unzählige Abendrituale, Gespräche im Bett, gemeinsames Backen, Tanzen im Wohnzimmer - und ganz viel Reibung, die ganz viel Nähe erzeugt hat.
Irgendwann sagte meine Tochter zu mir:
„Ich hatte nie das Gefühl, dass wir arm sind. Du hast mir immer alles ermöglicht.“
Und mit „alles“ meinte sie nicht nur Dinge. Sie meinte: Zuwendung. Zuhören. Zeit.
Kinder brauchen primär keinen Überfluss – sie brauchen Verbindung
Was ich heute – aus tiefster Überzeugung und eigener Erfahrung – sagen kann:
- Kinder brauchen keine perfekten Eltern.
- Keine Designer-Kleidung.
- Kein neues Spielzeug jede Woche.
Sie brauchen Eltern, die anwesend sind. Nicht nur körperlich, sondern innerlich verbunden. Und sie brauchen Eltern die ihre Führungsrolle einnehmen.
Natürlich dürfen wir unseren Kindern auch Wünsche erfüllen. Natürlich dürfen wir uns tolle Urlaube leisten, wenn wir das Einkommen dazu haben. Natürlich ist finanzielle Sicherheit wundervoll und schafft auch Ruhe.
Aber Kinder spüren, ob Geschenke Nähe ersetzen oder wenn Eltern gemeinsame Zeit aus schlechtem Gewissen heraus mit den Kindern verbringen.
Und Kinder brauchen Grenzen und Führung. Ja, auch das. Eltern, die sich zeigen, sich erklären, Konflikte nicht vermeiden. Denn in echten Beziehungen gibt es Reibung – und dadurch wächst Vertrauen.
Was bleibt?
Ich erinnere mich an die Geburtstagsfeiern aus meiner Kindheit – mit Buffet, Clown und Geschenken ohne Ende. Und ich erinner mich auch an: Gespräche. Umarmungen. Vertrautheit.
Aber woran ich mich nicht erinnere, ist auch nur ein einziges "NEIN" von meiner Mutter.
Und meine Tochter?
Sie erzählt heute noch von unseren Roadtrips, an denen wir im Auto laut gemeinsam gesungen haben. Von unseren "Kuschelabenden". Von unseren Tanzparties.
Und gleichzeitig erinnert sie sich auch an die Diskussionen, die Konflikte, die "Ausraster," und auch an die vielen Versöhnungen und dass ich immer da geblieben bin, egal wie herausfordernd es für uns beide war.
Fazit: Präsenz ist unbezahlbar
Wir leben in einer Welt, in der Konsum oft mit Liebe verwechselt wird. Dabei ist echte Zuwendung und achtsame Präsenz das Wertvollste, was wir unseren Kindern schenken können – und sie kostet uns kein Geld.
Denn am Ende erinnern sich Kinder nicht daran, wie viel Geld wir verdient haben. Sondern daran, wie oft wir für sie da waren – mit offenem Herzen, offenen Ohren und offenen Armen.
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Alles Liebe & bis bald
Deine Nadja 💛